Costa Blanca: Von Zitronenkuchen, Seenot-Rettung & Mittelmeer-Launen – unser wildestes Kapitel bisher 🍋⛵🔥

Barbora
vor 3 Tagen
3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Die Bucht von San Pedro fühlte sich an wie ein Geheimversteck. Ein Ort, an dem die Zeit langsamer wurde, das Wasser glitzerte und die Berge im Hintergrund wirkten, als würden sie uns beschützen. Kaum Boote, keine Hektik, nur Natur pur. Wir sagten uns noch beim Kaffee:

„Hier würden wir jederzeit wieder für bei einer Überfahrt übernachten.“

Doch das Mittelmeer ist ein launisches Wesen. Und genau das sollte es uns am nächsten Tag erneut beweisen.

Segeln wie auf Schienen – und dann die schönste Bucht Spaniens 😍

Der Wind frischte auf und wir segelten wie auf Schienen mit 7 Knoten hoch am Wind. Es fühlte sich an, als hätte Maido endlich wieder Spaß – und wir auch. Nach 11 Stunden erreichten wir dann die Bucht, die uns den Atem raubte:

Azohía – unser ganz persönliches „WOW“ der spanischen Küste.

Türkisblaues Wasser, zerklüftete Felsen, ein leichter Salzgeruch in der Luft.

Die Stimmung: magisch.

Viele Boote lagen schon vor Anker, aber wir fanden problemlos einen Platz. Und zum ersten Mal auf unserer Reise sahen wir so viele Katamaranen – dass wir uns kurz fragten, ob irgendwo ein Catamaran-Festival stattfand. 😅

Bucht von Azohia- Südspanien-Costa Blanca

Die Dinghi-Panne – oder: Wie man nicht einkaufen fährt 🙈

Am nächsten Tag wollten wir nur schnell einkaufen.

Nur kurz.

Dinghi runtergelassen, Rucksack geschnappt – los.

Was wir komplett vergessen hatten?👉 Den Benzinstand zu checken.

Natürlich passierte das, was passieren musste:

Mitten auf dem Weg blieb der Motor stehen.

Dead. Aus. Finito.

Die Paddel?

Na klar… lagen auf Maido. 🤦‍♀️

Also sprang ich ins Wasser und begann, das Dinghi schwimmend zu ziehen. Ein Anblick, der eher nach „survival mode“ als nach „romantischem Seglerleben“ aussah.

Zum Glück hatte das Universum Humor:

Ein Katamaran-Nachbar beobachtete uns, grinste, startete sein eigenes Dinghi – und kam uns retten.

Er schleppte uns zurück, wir tranken zusammen einen Kaffee, erzählten, lachten… und dachten wieder einmal:

Segler-Nachbarschaft ist die beste der Welt. ⚓💛

Das Wiedersehen, das alles veränderte 🎉

Wir wollten eigentlich nur zwei Nächte bleiben – durchatmen, sortieren, kleine Blessuren der letzten Wochen heilen lassen.

Doch am nächsten Morgen tauchte am Horizont ein vertrauter Anblick auf:

Die Vlie!

Unsere holländischen Freunde!

Wir sprangen fast im Schlafanzug an Deck und winkten wie Verrückte. Die Wiedersehensfreude war gigantisch – Kaffee, Geschichten, Lachen… und natürlich verpassten wir damit das perfekte Wetterfenster.

Naja.

Uns konnte an dem Tag nichts mehr stressen.

Dachten wir.

Torrevieja – die Etappe, die uns alles abverlangte 💨

Wir starteten erst mittags.

Der erste Abschnitt?

Richtig zäh. Gegenwind, Motoren, Hitze.

Doch dann – kurz hinter dem Kap, an der Hochhäuser-Küste – kam der Moment, auf den wir ewig gewartet hatten:

HALBWIND!

Zum ersten Mal überhaupt.

Und Maido?

Sie wurde zur Rakete. 🚀

Die Rettungsaktion: Zwei Segler & ein völlig

manövrierunfähiges Boot ⛵🆘

Nur 6 Meilen vor Torrevieja winkten uns zwei ältere Segler wie wild zu.

Erst dachten wir: „Oh, wie nett!“

Dann merkten wir: „Oh… das ist ein Notruf.“

Ihr Boot war komplett manövrierunfähig, der Wind drückte sie Richtung offene See, und man erkannte ihren Kräftegrenzbereich sofort.

Ohne viel nachzudenken befestigten wir unsere stärkste Leine und schleppten sie in den Hafen.Die Erleichterung in ihren Gesichtern werden wir nie vergessen. ❤️

Natürlich war die Tankstelle inzwischen zu.

Also drehten wir um und ankerten vor dem Hafen – in einem Schwell, der uns fühlen ließ, als würden wir in einer Waschmaschine schlafen.

Immerhin eine Freundin wollten wir noch treffen… aber ganz ehrlich:

Wir waren einfach durch.

So überstanden wir die Nacht – schaukelig, müde, aber stolz.

Denn wieder einmal zeigte uns das Meer:

👉 Du planst – ich entscheide.